Die Lösung des Problems der Prozesseffizienz hat zwei positive Auswirkungen.
Erstens führt die Einführung der Coil-Verarbeitung in den Prozess – wie wir gesehen haben – zu Rohstoffeinsparungen, die bei gleicher Produktmenge sogar über zwanzig Prozent betragen können, was positive Margen und einen Cashflow bedeutet, der dem Unternehmen sofort zur Verfügung steht.
Dies kann je nach Branche und Verwendung unterschiedlich sein: In jedem Fall handelt es sich um Material, das der Unternehmer und das Unternehmen nicht mehr kaufen müssen und dessen Abfall auch nicht verwaltet oder entsorgt werden muss.
Der gesamte Prozess ist wesentlich rentabler und das positive Ergebnis ist sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung sichtbar.
Darüber hinaus macht das Unternehmen den Prozess durch den Kauf von weniger Rohstoffen automatisch nachhaltiger, da dieser Rohstoff nicht mehr in nachgelagerten Prozessen produziert werden muss!
Die Energieeffizienz ist ein weiterer wichtiger Faktor bei den Kosten jedes Produktionszyklus.

In einem modernen Produktionssystem ist der Verbrauch einer Profiliermaschine relativ gering. Dank des Combi-Systems können Linien mit mehreren kleinen, von Wechselrichtern angetriebenen Motoren ausgestattet werden (anstelle eines einzigen großen Spezialmotors).
Der Energieaufwand entspricht genau der Energie, die für den Umformprozess benötigt wird, zuzüglich der Reibung in den Übertragungsteilen.
Ein großes Problem bei schnellen Schneidemaschinen war in der Vergangenheit die über die Bremswiderstände abgeführte Energie. Die Schneideinheit wurde nämlich ständig beschleunigt und abgebremst, was einen großen Energieaufwand erforderte.
Dank moderner Schaltungen ist es heute möglich, die beim Bremsen entstehende Energie zu speichern und im Rollformprozess sowie im anschließenden Beschleunigungszyklus zu nutzen. Dabei wird ein Großteil davon zurückgewonnen und dem System sowie anderen Prozessen zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus werden fast alle elektrischen Bewegungen durch digitale Wechselrichter gesteuert: Im Vergleich zu einer herkömmlichen Lösung kann die Energierückgewinnung bis zu 47 Prozent betragen!
Ein weiteres Problem hinsichtlich der Energiebilanz einer Maschine ist das Vorhandensein hydraulischer Aktuatoren.
Die Hydraulik erfüllt in Maschinen nach wie vor eine sehr wichtige Funktion: Es gibt derzeit keine servoelektrischen Aktuatoren, die auf so kleinem Raum so viel Kraft erzeugen können.
Bei Stanzmaschinen mit Coilzufuhr haben wir in den Anfangsjahren ausschließlich Hydraulikzylinder als Antriebe für die Stanzen verwendet.
Die Maschinen und Kundenanforderungen wuchsen ständig und damit auch die Größe der in den Maschinen verwendeten Hydraulikaggregate.
Hydraulikaggregate setzen Öl unter Druck und verteilen es in der gesamten Leitung, was zu Druckabfällen führt.
Dabei erhitzt sich das Öl und es geht viel Energie verloren.
Im Jahr 2012 brachten wir die erste servoelektrische Coil-Stanzmaschine auf den Markt.
Bei dieser Maschine haben wir die vielen hydraulischen Antriebe durch einen einzigen elektrischen Kopf ersetzt, der von einem bürstenlosen Motor gesteuert wird und bis zu 30 Tonnen entwickelt.
Durch diese Lösung benötigte der Motor immer nur die Energie, die zum Schneiden des Materials erforderlich war.
Diese servoelektrischen Maschinen verbrauchen außerdem 73 % weniger als vergleichbare hydraulische Versionen und bieten noch weitere Vorteile.
Tatsächlich muss das Hydrauliköl etwa alle 2.000 Stunden gewechselt werden. Bei Lecks oder Rohrbrüchen dauert das Reinigen und Nachfüllen sehr lange, ganz zu schweigen von den Wartungs- und Kontrollkosten eines Hydrauliksystems.
Bei der servoelektrischen Lösung hingegen muss lediglich der kleine Schmiermitteltank nachgefüllt werden und die Maschine kann zudem vollständig, auch aus der Ferne, von einem Bediener und einem Servicetechniker überprüft werden.
Darüber hinaus bieten servoelektrische Lösungen im Vergleich zur Hydrauliktechnologie etwa 22 % schnellere Durchlaufzeiten. Die Hydrauliktechnologie kann noch nicht vollständig aus den Prozessen eliminiert werden, aber unsere Forschung und Entwicklung zielt aufgrund der zahlreichen Vorteile, die sie bieten, sicherlich auf die zunehmende Verbreitung servoelektrischer Lösungen ab.
Veröffentlichungszeit: 23. März 2022